Das Auftauchen des Wachtelkönigs
in Kulm am Zirbitz im
vergangenen Sommer freute vor
allem die Gegner des
Straßenausbaus.
Um diese Jahreszeit hält sich
der geschützte Vogel, der die
Ennsnahe Trasse zu verhindern
half, in Afrika auf. Nun haben
Vogelkundler andere interessante
Sichtungen gemacht: „Wir haben
Eisvögel entdeckt, die über das
ganze Jahr dableiben“, so Peter
Hochleitner, Chef der
Landesvogelschutzwarte am
Furtner Teich in Mariahof. Ein
Teil der laut Hochleitner
europaweit geschützten Tiere hat
sich genau dort niedergelassen,
wo die künftige Trasse
durchführen könnte. Und auch
andere seltene Vögel wurden
dieser Tage gesichtet: Rund 30
Seidenschwänze, die aus dem
hohen Norden kommen, ließen sich
in Kulm nieder. Mittlerweile
sind die Vögel wieder
weitergezogen: „Ich weiß nicht
wohin, aber sie sind sicher noch
in der Gegend“, vermutet Peter
Hochleitner.
In die Gegend kommt laut dem
Experten auch sicher wieder der
Wachtelkönig: „Er war eigentlich
jedes Jahr da. Es gibt viele
Daten darüber.“ In unseren
Breiten hält sich der Crex crex,
so der lateinische Name, von
Juni bis September auf.
In diesem Sommer will man den
Aufenthalt des Wachtelkönigs
genau dokumentieren: „Vor allem
das Brutvorkommen zu
dokumentieren ist schwierig“,
weiß Hochleitner, der übrigens
eng mit den Bürgerinitiativen
zusammenarbeitet: „Für die
Region wäre der Ausbau eine
Katastrophe.“
Laut Hochleitner sind derzeit
erst 70 bis 80 Prozent der
Vogelarten in dem Gebiet
erforscht. Heute Abend hält
Hochleitner einen Vortrag über
die Besonderheiten der
Neumarkter Passlandschaft
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