Neue Fahrpläne, „unglaubliche
Verspätungen“, da ist oft
Auskunft teuer: „Lang kannst
mich nimmer fragen…“, hörte ein
ÖBB-Kunde in Mariahof vom
Fahrdienstleiter: Die dort
Beschäftigten sollen eingespart,
durch Automaten ersetzt werden.
„Vielleicht schon im Jänner.“
Die zugige Botschaft sorgt
derzeit für Gesprächsstoff in
Mariahof, St. Lambrecht und
Umgebung. Eigenartig erscheint,
dass der selbe Fahrdienstleiter
– er muss offiziell Medien
gegenüber anonym bleiben – zu
der zur Causa befragten Dame in
der Wiener Zentrale gemeint
haben soll: Automatisierung
geplant, aber nicht in den
nächsten Jahren. Und Verena
Harrasser, Pressedame für die
ÖBB Steiermark, verweist auf
einen bis 2014 geltenden Plan.
Dieser sieht eine Schließung der
Personenkassa in Mariahof nicht
vor: „Das ist derzeit ein
Gerücht.“
Ein Wunsch
Wen wundert da noch, dass sich
Mariahofs Bürgermeister Peter
Präsent vor allem eines wünscht:
„Es wäre gut, bevorstehende
Änderungen und Pläne mit den
betroffenen Gemeinden früh genug
zu besprechen.“ Die
Automatisierung von Villach weg
schwebte jedenfalls schon vor
Jahren im Raum, allerdings sei
aktuell an keinen Umbau gedacht
– welcher bezüglich Bahnsteige,
eventuell auch Unterführung und
Kreuzung nötig wäre.
Generell hätte Präsent mit einem
personalfreien Bahnhof wenig
Freude: „Vor allem ältere
Menschen benutzen die Bahn. Wenn
die keinen Ansprechpartner mehr
haben, hält sie das vom
Zugfahren eher ab. Außerdem ist
für die Region jeder
Arbeitsplatz wichtig.“ Nicht zu
vergessen das wünschenswerte
Credo der Zukunft: weniger
Straße, mehr Schiene. Konträr
hingegen die Stellungnahme von
Verena Harrasser: „Unsere
Erfahrung zeigt, dass gerade
Ältere mit einer Automatisierung
gut zurecht kommen. Es gibt bei
den betroffenen Bahnhöfen
Betreuer und eine Einführung für
die Bevölkerung.“
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