Ich möchte mich schützen und
nicht einen Kleinkrieg
beginnen“, sagt Erwin Paulitsch.
Der Landwirt aus Mariahof,
Ortsteil Adendorf, will
vorausschauend agieren, denn
unmittelbar neben seinem Betrieb
plant die Gemeinde eine
„Betreutes Wohnen“-Einrichtung
zu errichten.
Mit einer solchen Einrichtung
für ältere Menschen hat
Paulitsch kein Problem, doch er
fürchtet, dass es seitens der
künftigen Nachbarn zu
Beschwerden kommen könnte. Etwa
was Gestank oder Tiere, die
nicht auf Kommando still sein
können, betrifft.
„Das entspricht nicht einer
positiven Dorfentwicklung“,
findet Paulitsch. Er spielt
darauf an, dass 2009 ein neues
Raumordnungsgesetz kommen soll,
da es zu derartigen
Streitigkeiten schon oft
gekommen ist (wir berichteten).
Paulitsch: „Man weiß, dass es
derartige Probleme gibt.
Deswegen ist das Ganze nicht
zeitgemäß.“
„Es gibt andere Wohnobjekte, die
näher an einen Bauernhof
grenzen“, meint zu dem Thema
Bürgermeister Peter Präsent.
Und: „Wir müssen ohnehin die
gesetzlichen Vorschriften
einhalten. Ich sehe kein
Problem.“
Ob Präsent, der selbst Landwirt
ist, die Befürchtungen von
Paulitsch nachvollziehen kann?
„Zum Teil schon, aber als
Landwirt erhält man immer
Beschwerden. Unsere Aufgabe ist
es, dass die Gemeinde attraktiv
bleibt.“ Außerdem müsse die
Gemeinde nach den
Förderrichtlinien agieren. Und
Förderungen für mehrgeschossige
Wohnbauten gebe es nur für
Hauptsiedlungsgebiete, davon
habe Mariahof zwei. Paulitsch
fürchtet jedenfalls Angriffe und
will eine „komplette
Zusicherung, dass man mich nicht
belangen kann. Dann sollen sie
bauen“.
Noch ist das Projekt in der
Planungsphase. Frühester
Baubeginn ist im Herbst, Präsent
rechnet mit einer Bauzeit von
einem Jahr. Investiert werden in
das Haus mit acht Wohnheiten
700.000 bis 800.000 Euro. Auch
der „sorglose Umgang mit
Steuergeldern“ stößt Paulitsch
auf. Denn: „So ein Projekt in
Stallnähe gehört nicht
gefördert.“
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